Defibrillator in der Innenstadt

Am Molkenmarkt hängt der erste jederzeit öffentlich zugängliche Defibrillator der Innenstadt

bild 1689778880

Mit dem Defibrillator, der am Mittwoch auf dem Molkenmarkt, direkt neben dem Eingang zur „Genussmanufaktur Brandenburg“ offiziell übergeben wurde, gibt es jetzt im Stadtgebiet Brandenburg vier jederzeit öffentlich zugängige Defibrillatoren. Für die Innenstadt selbst ist es das erste Gerät. Die anderen drei befinden sich an der Feuerwache in Klein Kreutz, welcher durch großzügige Spenden der Klein Kreutzer Unternehmen und Einwohner ermöglicht wurde, im Neuschmerzker Märchenviertel und auf dem Görden an der Firma BriCon Hoch- und Tiefbau GmbH am Elisabethhof. Insgesamt hat das Deutsche Rote Kreuz in der Stadt Brandenburg bereits über 50 Geräte vermitteln können“, so Torsten Messer vom DRK-Kreisverband Brandenburg.

„Der plötzliche Herztod in der Stadt Brandenburg liegt statistisch bei circa 80 Fällen im Jahr. Also von Leuten, die plötzlich aus Wohlbefinden heraus bewusstlos werden. Das heißt, die umfallen und in der Regel Herz-Kammerflimmern haben. Die Ursache ist meistens ein akuter Herzinfarkt. Dann kommt es darauf an, wie schnell Hilfe geleistet werden kann“, informierte Dr. Martin Hochstatter, der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes in der Stadt. Er erklärte weiter, dass es ganz entscheidend ist, sofortige Ersthelfer-Maßnahmen im Sinne von Feststellen der Bewusstlosigkeit, sofortigem Notruf 112 und eben sofortiger Herzdruckmassage durchzuführen. „Also drücken in der Mitte der Brust 100 bis 120 mal pro Minute und 5 bis 6 Zentimeter tief. Wenn das sofort erfolgt, dann verdoppelt bis verdreifacht sich statistisch die Überlebenswahrscheinlichkeit“, so Hochstatter weiter.

Hilfe bietet hier moderne Technik: Mit einem solchen Automatisierten Externen Defibrillator (AED) wie er jetzt hier aufgehängt wurde, kann sofort innerhalb der ersten Minuten ein elektischer Schock abgegeben werden, der das Kammerflimmern beendet und wieder einen normalen Herzschlag ermöglicht. Das Gerät analysiert, wenn die Elektroden aufgeklebt werden, ob ein Herzkammerflimmern vorliegt. Wenn, dann wird dieser lebensrettende Schock abgegeben, denn dies muss eben innerhalb der ersten Minuten erfolgen. „Wenn man jemanden auffindet, der umgekippt ist, fängt ein Passant sofort an mit dem Notruf, einer fängt an zu drücken und ein anderer wird zum Defibrillator geschickt. Dafür wollen wir die Leitstellen weiter ausbauen. Dass sie die Standorte kennen und die Helfer gezielt zu dem Gerät geschickt werden können“, so der Leiter des Rettungsdienstes.

„Diese Geräte sind technisch so gut, die haben alle einen Modus, auch für Kinder und sind 4 Jahre in Stand By Modus. Danach müssen der Akku und die Pads gewechselt werden. Nach einer Nutzung wird ebenfalls alles gewechselt“, erklärte Torsten Messer. Die Kosten für einen Defibrillator liegen mit Installation bei etwa 2.200 Euro. Für den in der Innenstadt haben die Brandenburger Wirtschaftsjunioren die Kosten übernommen.

[Bild und Text Meetingpoint Brandenburg]